Rosenkranz Beispiele

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Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660)

Durch sein Lieblingsgebet, den Rosenkranz, wusste Vinzenz von Paul die verstocktesten Sünder zu bekehren.

Ein Schwerkranker weigerte sich zu beichten. Auf die Bekehrungsversuche des Heiligen gab er frech zur Antwort: „Ich will verdammt werden, um Christus Verdruss zu bereiten.“ Vinzenz entgegnete: „Ich aber will dich vor der ewigen Verdammnis erretten, um Ihm Freude zu machen“, und nun kniete er mit den Schwestern nieder und begann in seiner Gegenwart den Rosenkranz zu beten. Wütete der Kranke anfangs noch wie besessen, so wurde er im Verlauf des Gebetes immer ruhiger, und am Ende verlangte er zu beichten. Er starb mit Gott versöhnt.

 

Hl. Don Bosco (1815-1888)

„Mein Werk ist auf den täglichen Rosenkranz gegründet. Ich bin entschlossen, viele andere Übungen zu unterlassen, aber nicht diese. Ich sehe im Rosenkranz den Bankrott des Teufels.“

Der befreundete Marchese Roberto d’Azelio, Bruder des Ministerpräsidenten Ratazzi, besuchte einmal Don Bosco und seine Buben. Er war sehr angetan von allem, was dieser Priester für die Jugend tat, doch eines verstand er nicht: „Ich kann nicht begreifen, dass die Knaben jeden Tag den Rosenkranz beten sollen. Abgesehen vom Zeitverlust, ist dies einfach zu viel für dieses Alter.“ „Lieber Freund“, entgegnete ihm Don Bosco, „am Rosenkranz liegt bei uns alles, und ich würde auf viele selbst wichtige Dinge verzichten – wenn es nötig wäre, sogar auf Ihre so wertvolle Freundschaft – aber nie auf das Rosenkranzgebet.“

 

Hl. Br. Konrad von Parzham (1818-1894)

Bei jedem Wetter ging Bruder Konrad zur Marienkapelle von Altötting, um am Gnadenaltar zu dienen. Auch seine Mittagspause bestand meistens in einem Besuch der Gottesmutter. Wiederholt konnten Zeugen dann bei seinem Rosenkranzgebet Feuerfunken oder Feuerkugeln aus seinem Mund zum Marienaltar aufsteigen sehen. Stets hatte er um den Mittelfinger der linken Hand den Rosenkranz gewunden. Man fand den Finger, an dem er stets den Rosenkranz getragen hatte, bei der Erhebung seiner Gebeine unverwest.

aus: Königin aller Heiligen, S. 63

 

Joseph Haydn (1732-1809)

„Wenn es mit dem Komponieren nicht mehr gehen will, so gehe ich mit dem Rosenkranz in der Hand im Zimmer auf und ab und bete einige Ave Maria. Dann kommen mir die Ideen und Töne nur so zugeflogen, dass ich kaum Zeit finde, sie alle niederzuschreiben.“

„Wenn mir keine Melodien kommen, dann hole ich die Wunderschnur hervor. Ich danke einfach und danke, dann kommen fröhliche Melodien heraus.“

 

Hl. Br. Albert Chmielowski (1845-1916)

Adam Chmielowski, wie er mit Taufnamen hieß, kannte offensichtlich den Katechismus nicht sehr gut, da er es nicht ablehnte, an den spiritistischen Séancen teilzunehmen. Er war wohl gläubig, aber kaum praktizierend.

Später erzählte er als Bruder Albert folgende Begebenheit:

„Zu jener Zeit war das Tischrücken große Mode. Die Kirche untersagt solche spiritistischen Séancen streng. Madame Siemienska aber sah, dass die Gäste ihres Mannes sich mit Begeisterung damit beschäftigten. Sie fragte ihren Beichtvater, was zu tun sei: Einerseits wollte sie sich ihrem Mann nicht offen widersetzen, andererseits konnte sie als Hausherrin solchen Missbrauch nicht dulden. Der Beichtvater riet ihr, den Rosenkranz zu nehmen und ruhig zu beten, ohne sich in die Séance einzumischen.

Bruder Albert erzählt: „Eines Tages setzten wir uns rings um einen großen Eichentisch, der so schwer war, dass zwei Männer ihn nur mit Mühe von der Stelle rücken konnten. Unter unseren Fingern aber begann er sich zu drehen und zu springen und antwortete auf unsere Fragen mit kurzen, heftigen Schlägen. Noch nie hatte er sich so entfesselt gezeigt … Madame Siemienska saß in einer Fensternische und betete leise den Rosenkranz, wie ihr Beichtvater es ihr geraten hatte. Gleichzeitig bewegten wir uns mit diesem teuflischen, springenden Tisch in wilden Drehungen durch den ganzen Saal. Schließlich wurde es Madame Siemienska zu viel. Sie erhob sich plötzlich, kam auf uns zu und warf ihren Rosenkranz mitten auf den sich drehenden Tisch. Wir hörten etwas wie einen Pistolenschuss, und der Tisch blieb jäh stehen. Als man die Lichter wieder anzündete, sahen wir, dass er mitten entzwei gesprungen war: Die dicke Eichenplatte war der ganzen Länge ihres Durchmessers nach gespalten, obwohl sie von unten mit Eisenklammern zusammengehalten wurde. Von diesem Tag an haben wir uns niemals mehr mit Tischrücken beschäftigt.“

Der „Katechismus“ von Madame Siemienska hatte einmal mehr die „Gelehrten“ besiegt. Der 23- oder 24-jährige Student erlitt einen Schock. Dieser Tisch, den die Berührung durch einen einfachen Rosenkranz gewaltsam in seinem Lauf aufhielt, die klaffende Spalte in einer Holzplatte, in die eine Hacke nur mit Mühe eingedrungen wäre, all das gab ihm zu denken. In seiner Unschuld, die auf Unwissenheit beruhte, musste Adam sich doch sagen, dass eine gewisse, sich „wissenschaftlich“ gebende Neugierde an den Rand des Abgrundes führt.

aus: Das verhöhnte Antlitz, M. Winowska, Otto Miller Verlag Salzburg, S. 30/31

 

Hl. Anna Schäffer (1882-1925)

Im Übermut und in der Freude, die Arbeit bald beendet zu haben, gab eine Magd der 19jährigen Anna einen Stoß. Anna war auf einem schmalen Mauervorsprung und fiel von dort aus in die kochende Wäschelauge.

Statt zu helfen, rannte die entsetzte Magd noch weg, um Hilfe zu holen. Erst die Nachbarin zog die in siedendem Wasser buchstäblich „kochende“ und vom heißen Dampf verbrühte Anna heraus. Man brachte sie nach Kösching ins Krankenhaus, und bei der Überführung schleiften verbrannte Fleischfetzen am Boden nach. So begann das furchtbare Leiden, das 25 Jahre dauern sollte. Auf ihrem Leidenslager schreibt sie:

„Es ist immer der heilige Rosenkranz, den ich sehr zu beten liebe, denn durch ihn erlangt man ja beim Heiland so viel. Ich habe den Rosenkranz als treuen Begleiter die ganze Nacht in meinen oft von heißen Fiebergluten durchdrungenen Händen, und auch am Tag ist er mein Rosenspiel – so nenn ich ihn oft – wenn ich nicht gerade sticke, schreibe oder sonst etwas tue. So ist mir der Rosenkranz stets ein treuer Freund auf dem Krankenbett. Er lehrt mich Jesu Leben, Leiden und Sterben, und seine Herrlichkeit schauen und betrachten, er ist mir die beste Vorbereitung auf die heilige Kommunion, er ist mein Tröster in schlaflosen Nächten und in Trübsalen, mein Wegweiser in die ewige Heimat, und er ist stets meine Lieblingsunterhaltung mit Jesus und Maria. Der heilige Rosenkranz ist mein Buch, worin ich alles Leid vergesse.“

 

Hl. P. Pio (1887-1968)

Die kleinen Kugeln dieser Gebetsschnur sind mächtige „Munition“! Der hl. P. Pio bezeichnete den Rosenkranz als seine „Waffe“. Am Vorabend seines Heimganges hinterließ er seinen geistigen Kindern ein schönes Testament, als sie ihn um ein Wort baten:

„Liebt die Gottesmutter und sorgt dafür, dass sie geliebt wird. Betet immer den Rosenkranz.“

Einmal kam eine Frau mit drei großen Anliegen zu ihm. Sie brachte das erste vor, und P. Pio sagte nur: „Bete!“ Etwas erstaunt über diese kurze Antwort klagte sie ihm dann noch die zwei weiteren Sorgen, die sie auf dem Herzen hatte. P. Pio wiederholte aber nur immer wieder: „Bete!“ Irgendwie enttäuscht verließ die Frau P. Pio. Sie hatte sich „mehr“ erwartet, nicht nur diesen einfachen Rat. Bei sich dachte sie: „Das weiß ja sowieso jeder, dass man beten soll.“ Trotzdem fasste sie sich ein Herz und begann zu Hause treu zu beten. Für alle drei Nöte schenkte Gott dann die besten Lösungen. Da verstand sie, dass P. Pio ihr keinen besseren Rat hätte geben können.